Auf dem Dach der Welt – zu Gast in Tibet

Wir sind am Ende unserer langen kulinarischen Reise durch ganz Asien angelangt. Zum Abschluss möchten wir euch auf das „Dach der Welt“ entführen, wie die abgelegene Bergregion im Hochland Zentralasiens auch genannt wird. Die Bewohner des ehemaligen Königreich Tibets sind in der Regel gläubige Buddhisten, deren Lebensweise und Ernährung sich an die schwierigen klimatischen Bedingungen der kargen Landschaft angepasst haben.

Tibeter kochen auf Basis von Milch- und Fleischprodukten – das verbindet sie mit den Bewohnern der Mongolei. Bei allen anderen Völker Asiens finden sich kaum Milchprodukte und es steht auch deutlich weniger Fleisch auf dem Speiseplan. Die Viehwirtschaft spielt eine wichtige Rolle für die Bevölkerung Zentralasiens, weil pflanzliche Nahrung der Natur förmlich abgetrotzt werden muss. Ausgewählte Getreide- und Gemüsesorten wie Qingke (Gerste), Frühjahrsweizen, Bohnen, Erbsen und Zuckerrüben kommen mit den Bodenverhältnissen gut zurecht und werden daher flächendeckend angebaut. Walnüsse, Äpfel und Tee gedeihen so gut, dass sie als wichtige Handelserzeugnisse für den Export angebaut werden.
Grundnahrungsmittel (vor allem auch für Nomaden und Sherpas) ist „Tsampa“, ein geröstetes Getreidemehl, das einfach mit Wasser oder Tee und einer Portion Yakbutter verknetet wird und sich so hervorragend als Proviant für unterwegs eignet. Ähnlich beliebt sind Momos oder Shemos, ravioliähnliche frisch zubereitete und gefüllte Teigtaschen, die in Wasserdampf gegart werden.

Das Nationalgetränk Tibets ist gesalzener Buttertee oder „Po Cha“, der in vielen Varianten genossen wird. Wir stellen euch im kommenden Rezeptteil aber einen anderen köstlichen Tee vor, der sich auch in Europa wachsender Beliebtheit erfreut: Masala Chai, ein Gewürztee in der für Tibet typischen Mischung.